Migration einer MRP-Datenbank
Restrukturierung und Migration eines MRP-Systems auf eine andere Datenbankplattform (Microsoft SQL-Server).
Ausgangssituation
Ein Hersteller von Automationssystemen mit ca. 350 Mitarbeitern setzt ein selbst entwickeltes MRP-System auf der Basis von Microsoft Access ein. Es bestehen Schnittstellen zu SAP, das als führendes System verwendet wird.
Performance und Datenintegrität der Access-Anwendungen wurden den wachsenden Ansprüchen mit der Zeit nicht mehr gerecht. Es kam zu Applikationsproblemen in Zusammenhang mit Dateninkonsistenzen und nicht mehr vertretbaren Antwortzeiten bei bestimmten Datenbankoperationen.
Die IT-Leitung beschloss daher, die Datenhaltung von Microsoft Access auf Microsoft SQL-Server zu migrieren, aber Access als Applikationsplattform beizubehalten. Mit der gegebenen Datenstruktur war dies jedoch nicht sinnvoll möglich. Das Datenmodell aus über 100 Tabellen sollte daher gemäß den Designregeln eines relationalen Datenbanksystems restrukturiert und für die Verwendung mit SQL-Server optimiert werden.
Aufgabenstellung
Die bestehende Access-Datenbankstruktur musste zunächst analysiert werden, damit sich der Umfang der notwendigen Restrukturierung einschätzen ließ. Daraufhin waren im Datenmodell die bestehenden Probleme zu identifizieren und entsprechende Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
Die Vorschläge sollten das Umarbeiten der bestehenden Applikation auf das Notwendigste beschränken und dennoch einen spürbaren Gewinn an Performance und Datenintegrität erbringen. Knorr & Partner sollte die Migration auf Microsoft SQL-Server als Projekt planen und in allen Phasen begleiten.
Umsetzung
Die vorhandene Datenbank wurde einem Reverse-Engineering-Prozess unterworfen, in ein grafisch darstellbares Entity-Relationship-Modell überführt und strukturell analysiert. Aus diesem Modell wurde anschließend schrittweise ein konsistentes und redundanzfreies ER-Modell mit referenzieller Integrität und optimierter Performance erarbeitet.
Änderungen an der Datenbank erfolgten ab sofort grundsätzlich aus dem ER-Modell heraus. Direkte Manipulationen an der Datenbank wurden für unzulässig erklärt. Das ER-Modell wurde versioniert und dient seither als nachvollziehbares Repository für Struktur und Code der Datenbank.
Die Modifikationen waren interaktiv durchzuführen. So konnten die Entwickler ihre Applikation jeweils an die geänderten Datenstrukturen anpassen.
Wichtige Datenoperationen werden direkt auf dem SQL-Server in Stored Procedures ausgeführt. Diese hat Knorr & Partner entwickelt und durch Query-Analyse auf ihre Performance hin optimiert. Alle Stored Procedures und Views sind Teil des ER-Modells.
Der gesamte Migrationsprozess mit der erforderlichen Restrukturierung des Datenmodells und den applikationsseitigen Anpassungen erstreckte sich über einen Zeitraum von zwölf Monaten.
Mehrwert für den Auftraggeber
Durch die Restrukturierung und die Migration der Daten auf SQL-Server stieg die Performance messbar und die Probleme mit inkonsistenten Daten gehören der Vergangenheit an. Die Applikation, die einen geschäftskritischen Bereich bedient, hat trotz gleicher Plattform (Access) einen höheren Nutzwert. Die Datenbankstruktur wurde durch die Überführung in ein ER-Modell von Access entkoppelt und dadurch zu einer eigenständigen Komponente. Damit ist die Nutzung des Datenbestands auch für andere Applikationen möglich.